Hinewai

~ 2024-10-07

Vor einigen Jahren bin ich auf YouTube auf eine dieser faszinierenden, inspirierenden und hoffnungsvollen Dokumentationen gestoßen. In dieser ging es um das Aufforstungsprojekt Hinewai auf Banks-Peninsula in Neuseeland. Die Halbinsel besteht aus wunderschönen rollenden Hügeln bewachsen mit grünem Gras und beweidet durch Schafe und Kühe. Diese Schönheit kriegt eine kleine Delle, sobald einem bewusst wird, dass Banks-Peninsula vor der Ankunft der Maori und der Europäer von der einen Seite zur anderen, von der Küste zum höchsten Punkt der Insel, komplett mit Wald bedeckt war. Wie sah es damals nur hier aus?

Die Weite von Banks-Peninsula. Die gelbe Pflanze ist Gorse, ein Neophyt, welche eine spannende Rolle in der Aufforstung spielt (siehe Doku).

Einen kleinen Teil der Antwort findet sich in Hinewai. Gestern waren Maike und ich dort. Das 1250 Hektar große Naturschutzgebiet ist durch einige Wege allen frei und jederzeit zugänglich.

So schön die rollenden grünen Hügel auch sind, so können sie auch ziemlich rau sein, ziemlich exponiert: Sie bieten keinerlei Schutz vor Wind und Sonne. Sie sind karg. Es gibt kaum Wasser.

Sobald du hingegen in den Wald eintrittst, hast du das Gefühl, verschluckt zu werden. Hier ist es voll von Leben. Hier gibt es nicht einen Grünton, sondern unzählige. Es ist total leise. Zumindest bis du auf einen der vielzähligen Bäche und Wasserfälle stoßt. Teilweise fühlt es sich an, wie ein Regenwald.

Die 40 Minütige Doku zeigt all dies und noch so viel mehr auf eine tolle Art und Weise. Sie zeigt aber auch die Menschen, die das Projekt verwirklichen. Und diese sind genauso inspirierend wie die Renaturierung. Einer davon ist Hugh. Hugh ist seit der Gründung 1987 Manager des Gebietes und er ist in der Begegnung genauso wie im Interview. Gerade als wir Hinewai verlassen wollten, sind wir ihm begegnet, wie er sein Fahrrad den Weg zur Straße hochschob. Er ist auf dem Weg zu einem Aussichtspunkt, um eines seiner regelmäßigen Fotos vom ganzen Tal zu machen. 15 Minuten später überholten wir ihn dann im 2. Gang auf der steilen Bergstraße, die er mit seinem Fahrrad bewältigte!

Alles Liebe,

Matthias und Maike